Industrie und Hightech

Deutsche Tochtergesellschaften in den Niederlanden bündeln ihre Kräfte für nachhaltiges Unternehmertum

29.11.2019

BASF, Bosch, BMW und Remondis starten in den Niederlanden eine gemeinsame Initiative, um nachhaltige und zirkuläre Innovationen weiterhin zu fördern. Der Ansatz der vier Unternehmen soll die gesamte Produktionskette umfassen – von der Materialentwicklung bis zum Recycling.

Um mit der Politik ins Gespräch zu kommen, trafen sich am 26. November Vertreter der Unternehmen zu einem von der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK) organisierten Round-Table-Gespräch mit dem Ministerium für Infrastruktur in Den Haag. Dabei präsentierten BASF, Bosch, BMW und Remondis ihre Nachhaltigkeitsstrategie und suchen mit den Ministeriumsvertretern nach einem gemeinsamen Ansatz für eine harmonische Politik.

Nachhaltigkeit hat den größten Einfluss, wenn sie die gesamte Produktionskette umfasst. Die vier Unternehmen stellen ein gutes Beispiel für die verschiedenen Stufen dar: Als Rohstoffproduzent steht BASF am Beginn der Kette. „Um den Materialeinsatz im Lebenszyklus eines Produkts zu minimieren, müssen wir zusammenarbeiten. Wir prüfen auch Lösungen für die ‚Schließung des Kreislaufs‘. Ein tiefes Verständnis innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette ist dabei unerlässlich. Deshalb sind wir zusammengekommen“, sagte Jürgen Hoekstra, Vice President der BASF Benelux.

Die Reduzierung der CO2-Emissionen ist eines der wichtigsten Ziele von zirkulären Innovationen. Bosch macht Mobilität und industrielle Produktion mit modernen Antriebssystemen zunehmend emissionsfreier. Generell ist die Nachhaltigkeitspolitik in der Bosch-Gruppe, die ab 2020 komplett CO2-neutral sein wird, sehr lebendig. „Ich habe selbst erfahren, mit wie viel Aufmerksamkeit und Unterstützung unsere Botschaft rechnen kann“, sagt Patrick Incoletti, Direktor Bosch Benelux. Die Zusammenarbeit mit Regierungen und anderen Akteuren der Produktionskette ist unerlässlich, insbesondere mit der Automobilindustrie, wie beispielsweise BMW.

Nachhaltigkeit ist auch der Eckpfeiler der Strategie des Automobilherstellers. BMW glaubt an die „Power of Choice“ und daran, dass alle modernen Antriebstechnologien CO2-Einsparungen ermöglichen können. Der Kunde wählt diejenige aus, die am besten zu ihm passt. Schon im Frühstadium des Entwicklungsprozesses berücksichtigt der Konzern die Auswirkungen der Rohstoffproduktion auf die Umwelt. „Elektrizität bedeutet nicht unbedingt Nachhaltigkeit. Bei BMW schon: Der i3 ist ein gutes Beispiel dafür“, sagt Stefanie Wurst, Managing Director BMW Group Niederlande. „Alle Lieferanten der BMW Group müssen sich an unsere eigenen Nachhaltigkeitsrichtlinien halten.“

Die Elektromobilität, die einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduktion leistet, wird heute hauptsächlich durch Lithium-Batterien angetrieben. Um Batterien nachhaltiger zu gestalten, sucht die Industrie nach Alternativen. Das Recyclingsunternehmen Remondis hilft bei der Lösungsfindung, indem es in Partnerschaften mit Unternehmen investiert, um die Produktionskette zu schließen. „Wir wissen besser als jeder andere, dass Kreislaufwirtschaft und CO2-Reduktion nicht an Landesgrenzen Halt machen. Durch den internationalen Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Unternehmen und Regierungen arbeiten wir zusammen an der Zukunft “, sagt Dr. Andreas Krawczik, Geschäftsführer bei Remondis.

Natürlich sind diese Themen nicht nur in den Niederlanden relevant. „Wir sehen auf beiden Seiten der Grenze einen verstärkten Fokus auf diese Punkte“, sagt Günter Gülker, Geschäftsführer der DNHK. Die Stärke der Initiativen liege darin, dass die deutschen Tochtergesellschaften in den Niederlanden in der Lage seien, sowohl niederländische als auch deutsche Ideen schneller und gemeinsam umzusetzen.

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