Dass Europas Wirtschaft von Spitzenunternehmen aus Deutschland und den Niederlanden geprägt ist, ist vielen bekannt. SAP führte seit März mit seinen ERP-Systemen, die Unternehmen helfen, Prozesse wie Finanzen, Logistik, Produktion, HR und Vertrieb zentral zu steuern. Diese Software ist häufig tief in den Kernprozessen von Unternehmen verankert.
Das niederländische ASML ist der weltweit einzige Hersteller komplexer EUV-Lithografiemaschinen. Durch den explosionsartigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und die fortschreitende Digitalisierung steigt die Nachfrage nach Chips — für Clouds und Rechenzentren ebenso wie für die Automobilindustrie und das Internet der Dinge. Auch die KI-Chips von Nvidia sind auf ASML-Maschinen angewiesen.
Der Wechsel an der europäischen Spitze geht aus Berechnungen des deutschen Magazins WirtschaftsWoche hervor. Demnach lag der Schlusskurs von ASML am Donnerstag in Amsterdam bei 686 Euro. Bei 388,4 Millionen ausstehenden Aktien ergibt das eine Marktkapitalisierung von 266 Milliarden Euro. In Frankfurt schloss SAP am Donnerstagabend bei 219,50 Euro. Mit 1,175 Milliarden ausstehenden Aktien entspricht das einer Marktkapitalisierung von 258 Milliarden Euro.
KI an der Spitze
Dass ASML nun zum wertvollsten Konzern Europas aufsteigen konnte, passt in die Zeit: Die Börsen sind begeistert von Künstlicher Intelligenz. Das auf KI-Chips spezialisierte US-Unternehmen Nvidia steht mit einer Börsenbewertung von 3,7 Billionen Euro weltweit an der Spitze.