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Neuer Kurs im niederländischen Baugeschäft

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Die Investmentgesellschaft HAL Holding N.V. übernimmt gemeinsam mit ihrer Tochter Boskalis den niederländischen Teil des Bau- und Anlagenunternehmens VolkerWessels. Doch was steckt hinter dem Deal – und welche Auswirkungen könnte er auf den niederländischen Markt haben?

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Mit dem Verkauf seines niederländischen Bau- und Infrastrukturgeschäfts zieht sich das Bauunternehmen VolkerWessels teilweise aus dem Heimatmarkt zurück. Künftig gehören die Bereiche Bau, Projektentwicklung und Infrastruktur zum Portfolio der HAL Holding N.V., einer der einflussreichsten Beteiligungsgesellschaften der Niederlande, sowie ihres Tochterunternehmens Boskalis. Die internationalen Aktivitäten – etwa in Deutschland, Großbritannien und Nordamerika – verbleiben dagegen bei der bisherigen Eigentümerin Reggeborgh Holding.

Marktführer mit Innovationspotenzial

VolkerWessels zählt mit rund 17.000 Mitarbeitenden zu den bedeutendsten Akteuren der niederländischen Bauwirtschaft. Das Unternehmen hat innovative Lösungen für das modulare Bauen entwickelt und nachhaltige Bauvorhaben umgesetzt, etwa ganze Wohnquartiere in Holzbauweise. Auch in der digitalen Projektplanung nimmt VolkerWessels eine Vorreiterrolle ein: Gemeinsam mit dem Department of Engineering Companies (VIB) von Bouwend Nederland und BIM Loket treibt das Unternehmen im Rahmen der Initiative „BIM basis Infra“ die Standardisierung digitaler Bauprozesse voran. „Die angekündigte Übernahme in den Niederlanden stärkt die Positionen der beteiligten Unternehmen. Wir blicken mit großer Zuversicht in die Zukunft dieser Geschäfte“, erklärte Alfred Vos, CEO von VolkerWessels, im Juli 2025 gegenüber der NL Times. Der Deal soll im ersten Quartal 2026 abgeschlossen sein.

Neue Dynamik für den Bau- und Infrastruktursektor

Mit den Inlandsgeschäften von Boskalis und VolkerWessels bündelt HAL künftig Kompetenzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Bauwesen – von maritimen bis hin zu zivilen Großprojekten. Diese Integration könnte HAL mittelfristig dabei helfen, mehr öffentliche Aufträge zu gewinnen. Auch Reggeborgh bewertet die neue Konstellation positiv: „Die geplante Transaktion entspricht unseren Erwartungen mit Blick auf eine weitere Konsolidierung der Bau- und Infrastrukturlandschaft in den Niederlanden“, erklärte CEO Henry Holtermann. Den Ausschlag für HAL habe gegeben, dass der Investor Stabilität und langfristige Perspektiven biete.

Deutschland bleibt eigenständig

Ob und wie sich die Neuausrichtung auch auf das internationale Geschäft auswirkt, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Die deutsche Tochter von VolkerWessels mit Standorten in Ratingen, Oberhausen und Marl bleibt organisatorisch unangetastet. Für den niederländischen Markt bedeutet die Übernahme, dass VolkerWessels mit HAL und Boskalis im Rücken nicht nur solide weiterbauen, sondern auch verstärkt strategisch investieren und wachsen kann.

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