Um ein Beispiel für die enorme Leistungsfähigkeit des Supercomputers zu geben, der im Forschungszentrum Jülich eine Fläche von einem halben Fußballfeld einnimmt: JUPITER würde ein rechenintensives Basismodell wie Chat GPT in nur zwei Tagen trainieren. Der neue Supercomputer wird dazu beitragen, neue Sprachmodelle zu entwickeln, Naturkatastrophen und Klimaveränderungen genauer vorherzusagen, die Effizienz erneuerbarer Energien zu optimieren, neue Wirkstoffe gegen bisher kaum verstandene Krankheiten zu entwickeln und das menschliche Gehirn mit seinen 86 Milliarden Nervenzellen besser zu verstehen. Das Akronym JUPITER steht für Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research.
JUPITER ist der erste europäische Supercomputer der Exascale-Klasse, abgeleitet von „Exaflop pro Sekunde“. Ein Exaflop/s entspricht einer Trillion Berechnungen pro Sekunde, einer Eins mit 18 Nullen und der Leistung von einer Million Smartphones: Das ist ein Stapel Smartphones so hoch wie der Mount Everest, flach aufeinandergelegt. Bis in die 1980er Jahre war Jülich vor allem für den dortigen Forschungsreaktor bekannt. Seit Jahrzehnten ist das Jülich Supercomputing Centre (JSC), dem Forschungszentrum angegliedert, führend auf dem Gebiet der Supercomputer, die ihre Rechenleistung im Zehnjahrestakt vertausendfachen.
„JUPITER wird das weltweit modernste und vielseitigste Exascale-System für hochpräzise Simulationen und das Training der größten KI-Modelle sein“, so Prof. Dr. Dr. Thomas Lippert, Direktor des Jülich Supercomputing Centre. Im Ergebnis wird JUPITER Wettervorhersagen enorm präzisieren, Open-Source-Sprachmodelle entwickeln und die Simulation von Prozessen im menschlichen Gehirn realistischer machen – und so helfen, Krankheiten wie Alzheimer besser zu behandeln. Der Supercomputer wird mit Wasser gekühlt, das zum Heizen von Gebäuden verwendet werden kann. Das Modul JEDI, Herzstück und erstes fertiggestelltes Modul von JUPITER, wurde zum energieeffizientesten Supercomputer der Welt gekürt. JUPITER ist modular aufgebaut, sodass revolutionäre Technologien wie Quantencomputer und neuromorphe Chips integriert werden können. Im Forschungszentrum arbeiten knapp 7.600 Personen, im Jülich Supercomputing Centre knapp 400 und für JUPITER sind während der sechsjährigen Laufzeit des Projekts etwa 35 Personen tätig. 200 Forschergruppen nutzen den Supercomputer zumeist gleichzeitig.
Bild Copyright: Forschungszentrum Jülrich / Sascha Kreklau