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Von TikTok in die Bundesliga: BeerMate erobert deutsche Stadien

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Weniger Schlangestehen fürs Bierchen – ein Traum, der für deutsche Fußballfans derzeit in Erfüllung geht. Und zwar dank des niederländischen Unternehmens BeerMate. Statt die komplette Halbzeit in der Schlange vor der Theke zu verbringen, können Fans im Stadion von Fortuna Düsseldorf an die Zapfmaschine. Gewünschte Anzahl Biere anklicken, bezahlen und wenige Sekunden später können die Becher mit gekühltem Bier und perfekter Schaumkrone mitgenommen werden. Der Automat von BeerMate zapft pro Stunde bis zu 320 Biere. In die Maschine integriert ist auch ein Becher-Rücknahmesystem – auch für die Pfandrückgabe brauchen Fans in Stadien nicht mehr anzustehen.

Beermate im Düsseldorfer Stadion

Dass die Bierzapf-Maschine ihren Weg von 's-Hertogenbosch in deutsche Arenen gefunden hat, ist einer Mischung aus viraler Aufmerksamkeit und klugem Strategiewechsel zu verdanken. Demnach sah ein Manager der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena einen TikTok-Clip von BeerMate und war begeistert vom Konzept. Aramark, der in Düsseldorf zuständige Cateringanbieter, stellte die ersten Maschinen auf und zieht ein positives Fazit: „Mit einer Zapfgeschwindigkeit von 8 Bieren in nur 8 Sekunden ist der Getränkeverkauf so effizient, dass die Wartezeiten deutlich verkürzt werden. Der durchschnittliche Bestellvorgang dauert nur 30 Sekunden,“ teilt das Catering-Unternehmen mit.  Das integrierte kontaktlose Bezahlsystem sorge zusätzlich für einen reibungslosen Ablauf, Bargeld werde nicht benötigt. Vorteil: Durch die innovative Tankzufuhr ist der Nachschub auch bei großem Besucherandrang immer gesichert. „Diese einzigartige Kombination aus Getränkeausgabe und nachhaltiger Rückgabemöglichkeit ist eine echte Innovation in der Stadiongastronomie und ein großer Gewinn für die Fans”, so Aramark, „die Gäste loben den schnellen Service, die hohe Qualität des Bieres und die Möglichkeit, das Pfand für die Mehrwegbecher direkt verrechnen zu lassen.” Darum wird es ab Oktober auch im Olympiastadion Berlin die Bierzapfmaschinen der Niederländer geben, denn auch dort ist Aramark der Caterer.  

Der durchschnittliche Bestellvorgang dauert nur 30 Sekunden.

 

In den Niederlanden sorgt die Nachricht über den Einzug der niederländischen Zapfmaschinen in deutschen Stadien für viel Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die dem Start-up in beiden Märkten helfen kann. Denn ein radikaler Kurswechsel war nötig: Zu Beginn wurden die Maschinen in den Niederlanden und Belgien vermietet, vorzugsweise am Wochenende, wenn Events und Festivals stattfinden. Aber unter der Woche bleiben die Automaten ungenutzt, ruhiger war es auch in den Wintermonaten. Gerade in Deutschland zahlt sich der Schritt ins Fußballstadion, wo die Automaten nicht nur an einem einzigen Wochenende, sondern permanent stehen bleiben, aus: Stadien werden dass ganze Jahr über gut besucht, sie planen langfristig, können Investitionen über die Saison verteilen und schätzen die automatisierten, hygienisch geprüften Abläufe. Die deutschen Arenen bedeuten für BeerMate einen kontinuierlichen Markt.  

 

Mit dem Strategiewechsel weg von der kurzfristigen Vermietung hin zum Verkauf und zur Festinstallationen mit Serviceverträgen ist das Business-Modell lukrativer geworden. Statt Festival-Logistik setzt BeerMate jetzt auf planbare Einnahmen, klare Verantwortlichkeiten und dauerhaft integrierte Systeme. Der Einstiegspreis liegt bei 35.000 Euro. Im Herbst 2025 beginnt die Serienproduktion und die Bestellbücher sind gut gefüllt, heißt es von BeerMate. Bis 2028 soll der Umsatz von zwei auf fünf Millionen Euro wachsen.

 

Text: Maximilian Dahlke / Janine Damm

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