Den Haag - Die Deutsch-Niederländische Handelskammer (AHK Niederlande) begrüßt die Entscheidung des niederländischen Kabinetts, weitere Verzögerungen beim Bau des Delta-Rhein-Korridors (DRC) zu vermeiden. Ursprünglich sollten in diesem grenzüberschreitenden Infrastrukturprojekt unterirdische Pipelines für den Transport von Wasserstoff, CO₂, Ammoniak und Gleichstrom zeitgleich angelegt werden, um den Hafen Rotterdam mit Industrieunternehmen bis ins Ruhrgebiet und bis zu BASF nach Ludwigshafen zu verbinden. Die Kombination erwies sich jedoch als komplex und sorgte für erhebliche Verzögerungen, wie im Sommer bekannt wurde.
Mit dem gestern Abend bekanntgegebenen Beschluss räumt das niederländische Kabinett jetzt den Wasserstoff- und CO₂-Pipelines Priorität ein und positioniert die Niederlande als internationale Wasserstoff-Drehscheibe und zuverlässigen Standort für CO₂-Speicherung. Die Leitungen können jetzt nach einem klaren Zeitplan realisiert werden. Die Fertigstellung ist für 2031 bis 2033 geplant.
AHK-Niederlande-Geschäftsführer Günter Gülker zum Beschluss:
„Diese Entscheidung bedeutet für die Unternehmen sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland Planungssicherheit und die Gewissheit, ihre notwendigen Investitionen in nachhaltige Technologien tätigen zu können. Wasserstoff und CO₂ sind für die Dekarbonisierung der Industrie unerlässlich.“
Forderung: Keine Verzögerung durch Deutschland
Nachdem die Niederlande gestern Klarheit geschaffen haben, sieht die Deutsch-Niederländische Handelskammer nun Deutschland in der Pflicht: Auch in Deutschland muss jetzt sowohl die Planung als auch die Realisierung der notwendigen DRC-Infrastruktur zügig vorangetrieben werden, um einen reibungslosen Anschluss der niederländischen Pipelines an der deutschen Seite der Grenze zu gewährleisten. Hierfür setzt sich die Deutsch-Niederländische Handelskammer ein. Ebenfalls wichtig: eine steuernde, proaktive Koordination des Projekts durch die beteiligten deutschen Ministerien.
CO2-Gesetzesverabschiedung noch vor der Bundestagsauflösung nötig
Dringend erforderlich ist zudem die Verabschiedung des novellierten CO₂-Speichergesetzes (KSpG) noch vor der Auflösung des Deutschen Bundestages in den kommenden Wochen.
Die DNHK wird weiterhin alle Bemühungen unterstützen, die zu einer engen und guten Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren beider Länder führen und die zur erfolgreichen Realisierung dieses strategisch so wichtigen Korridors beitragen.
Hier finden Sie die Pressemitteilung in deutscher Sprache zum Download.
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