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Nach Koalitionsbruch in Den Haag: Niederländischer Pragmatismus gefragt

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Den Haag, 3. Juni 2025

Tweede Kamer lege stoelen

Günter Gülker, Geschäftsführer der Deutsch-Niederländischen Handelskammer, zum Fall der niederländischen Regierung:

Das Aus der niederländischen Regierung kommt nicht überraschend, dennoch ist das Scheitern einer Koalition, gerade in geopolitisch und wirtschaftlich turbulenten Zeiten keine gute Nachricht. Die niederländische Wirtschaft steht trotz globaler Unsicherheiten auf einem soliden Fundament: Die wirtschaftlichen Kennzahlen sind gut, das Land ist in vielen Feldern technologisch Vorreiter und innovativ. Gleichzeitig stehen die Niederlande vor großen Aufgaben – nicht nur beim Thema Migration, sondern auch in Fragen wie der Stickstoffproblematik, den hohen Energiekosten und der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt.

 

Diese komplexen Fragen verlangen nach lösungsorientierter Politik – und nach der ureigensten niederländischen Eigenschaft: Pragmatismus. Eine neue Koalition braucht den notwendigen politischen Willen und die Handlungsfähigkeit, um zentrale Zukunftsthemen aktiv und gemeinsam mit Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten.

 

Als Deutsch-Niederländische Handelskammer setzen wir weiterhin auf enge und stabile wirtschaftliche Beziehungen mit Deutschlands weltweit drittwichtigstem Handelspartner – und darauf, dass unsere Partner auf der niederländischen Seite auch künftig verlässliche Rahmenbedingungen für Unternehmen schaffen.“ 

Bedeutung der Niederlande als Top 3-Handelspartner

Mit einem Handelsvolumen von 205 Mrd. Euro im vergangenen Jahr bleiben die Niederlande europaweit wichtigster und weltweit drittwichtigster Handelspartner für Deutschland. Der Export von Waren in die Niederlande betrug im vergangenen Kalenderjahr 110 Mrd. Euro, der Warenwert der Importe aus den Niederlanden lag bei rund 95 Mrd. Euro. Zum Vergleich: Das Handelsvolumen mit den USA, Deutschlands wichtigstem Handelspartner, lag bei rund 253 Mrd. Euro, das Handelsvolumen mit China bei 246 Mrd. Euro.

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