Rotterdam Frühstück verbindet die Niederlande und Deutschland

„Wir brauchen eine starke Zusammenarbeit im Herzen von Europa für ein starkes Europa“ - schöne und treffende Worte von Mona Neubaur, Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, beim Rotterdamer Unternehmerfrühstück.  

Neubaur, seit über einem Jahr im Amt, war ein hochrangiger Gast im Neuen Luxor Theater. Bei der vierten Auflage dieser von der DNHK organisierten Veranstaltung nutzten mehr als 100 Unternehmer aus Deutschland und den Niederlanden die Gelegenheit zum Networking auf hohem Niveau.  

Neubaur bedankte sich bei den Niederlanden für die Bereitstellung von Gas und Strom. „Und die Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße! Natürlich ist sich NRW bewusst, dass die Nähe zu den Niederlanden ein großer Vorteil ist. Und dass die nordrhein-westfälischen Unternehmen hungrig nach Energie sind. Deshalb wird NRW auch stark in neue Technologien investieren, zum Beispiel im Bereich Wasserstoff", so Neubaur in ihrer Keynote. 

Zuvor hatte DNHK-Präsident Ron van het Hof in seiner Ansprache ebenfalls an eine noch stärkere binationale Zusammenarbeit appelliert, nannte bereits erfolgreich gestartete Großprojekte wie den Delta-Rhein-Korridor als Vorbild und hoffe, dass die Teilnehmer das Event nutzten, um neue Allianzen zu schmieden.  

Fotos: Fleur Beemster

Neue Geschäftsideen und Ansatzpunkte für Zusammenarbeit im Bereich Energiewende und klimafreundlichen Transformation gab es jedenfalls reichlich. In einer Podiumsdiskussion nutzte Felix Neugart, CEO von NRW.Global Business, die Bühne, um Werbung für den Standort NRW zu machen. „Neben der Energiewende findet nämlich in NRW gerade eine weitere Transformation statt: die digitale Transformation“, so Neugart und nannte viele Beispiele für den neuen Start-up-Spirit, der in NRW weht. „Das kann für niederländische Unternehmen sehr interessant sein“, so Neugart.  

Ebenfalls voller Energie: Allard Castelein, CEO des Rotterdamer Hafens. Im Sommer wird er nach 10 Jahren an der Spitze des wichtigsten europäischen Hafens zurücktreten, aber „bis zum letzten Tag alle Energie hineinstecken“ und den Hafen weiter für die Zukunft aufstellen. Er ist sich sicher: „Wir blicken nicht nur auf eine großartige Vergangenheit zurück, sondern vor uns liegt auch eine großartige Zukunft!“ 

Rotterdams Bürgermeister Ahmed Aboutaleb empfängt regelmäßig Delegationen aus Deutschland und besucht auch selbst oft Deutschland, allen voran natürlich die Wirtschaftszentren in NRW. Er inspirierte die Teilnehmer nicht nur mit seinen Erfahrungen und Eindrücken über den binationalen Handel, sondern auch mit ein paar persönlichen Leadership-Tipps: Politiker sollten sich etwa die Zeit nehmen, ab und zu mit einem Philosophen zu sprechen, weil das für spannende Einsichten sorge.  

Femke Brenninkmeijer, CEO der Binnenschifffahrtsgenossenschaft NPRC, kam direkt von der Transport Logistic-Messe in München nach Rotterdam und passte natürlich perfekt in die Gesprächsrunde rund um eine stärkere Verbindung zwischen den Niederlanden und Deutschland: „Diese Verbindung ist von herausragender Bedeutung. Vor allem, wenn man die Logistik und die Verbindung von Rotterdam nach und von Deutschland mit dem Rhein als Arterie eines nachhaltigen Logistiksystems betrachtet. Es liegen große Aufgaben vor uns, zum Beispiel wenn es darum geht, die Lieferketten nachhaltiger und digitaler zu gestalten, und auch wenn man sich die Investitionen ansieht, die nötig sind, um unsere Logistikinfrastruktur in Ordnung zu halten. Für Produzenten und Logistik ist die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ländern daher unerlässlich.“  

Text: Janine Damm