Eine wichtige Lösung liegt in der Schaffung von Nachfrage für nachhaltige Produkte. Denn Unternehmen wollen nachhaltiger werden, stoßen jedoch oft auf hohe Kosten und einen Mangel an Kundennachfrage. Wenn es gelingt, diese Nachfrage zu fördern, kann der Übergang zu nachhaltigeren Praktiken beschleunigt und die wirtschaftliche Unabhängigkeit gestärkt werden. Ein gutes Beispiel dafür ist die Regulierung nachhaltiger Kraftstoffe im E10-Benzin. Dieses Modell lässt sich auch auf andere Bereiche wie Kunststoffe, Stahl und Baumaterialien übertragen, unterstützt durch gezielte öffentliche und private Beschaffungsmaßnahmen.
Seit 1990 hat die europäische Industrie ihre Emissionen um 35 % reduziert. Für die kommenden 15 Jahre bleiben jedoch die verbleibenden 65 %. Und das, obwohl Europa mit Herausforderungen wie hohen Energiekosten, Arbeitskräftemangel und intensivem Wettbewerb aus anderen Regionen konfrontiert ist. Der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), der die CO2-Kosten auf Hersteller außerhalb Europas überträgt, bietet zwar eine gewisse Entlastung, bleibt jedoch unzureichend. Viele Halb- und Fertigprodukte sind von der Regelung ausgenommen, was in bestimmten Wertschöpfungsketten sogar nachteilig sein kann.
Gleiche Wettbewerbsbedingungen sind entscheidend für die Schaffung eines nachhaltigen Marktes. Sie fördern eine kostengünstige Produktion und sichern die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit. Die Schaffung von Nachfrage muss daher zur Priorität der Europäischen Kommission werden, um sowohl die Klimaziele als auch die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Gemeinsam mit Partnern hat die DNHK ein Schreiben an der niederländischer EU-Kommissar für Klimaschutz Wopke Hoekstra unterzeichnet. Darin wird die europäische Koalition aufgefordert, die Bedeutung der Nachfragesteuerung für die Entwicklung eines Marktes für klimaneutrale und kreislauffähige Produkte zu unterstreichen. Der Brief kann auf dieser Seite heruntergeladen werden.