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BayWa verkauft größte schwimmende PV-Anlage Europas

10.08.2022

Die riesige Solarenergieanlage „Bomhofsplas“ bei der niederländischen Stadt Zwolle wurde an die Energiefonds Overijssel, den Lokalversorger Blauwvinger Energie und einen privaten Investor verkauft. Dieser Generator in der Provinz Overijssel wurde vom deutschen Energie- und Agargiganten BayWa für eine ungenannte Summe veräußert. Bauherr der Anlage war Groenleven, eine niederländische Tochtergesellschaft der BayWa.

Seit Juli erzeugt die Anlage genug Strom, um rund 7.200 Haushalte zu versorgen und ist damit die größte schwimmende Solarenergieanlage Europas. Der „floating“ (schwimmende) Generator wurde auf einem 18 Hektar großen See eines Sandgrubengeländes in nur sieben Wochen gebaut. Für die BayWa ist dies ein weiterer Erfolg auf dem niederländischen Markt, nachdem sie dort in den letzten Jahren bereits sieben weitere Solaranlagen verkauft haben, darunter die schwimmenden Photovoltaik-Anlagen im niederländischen Tynaarlo und Sekdoorn.

Anhaltend starke Nachfrage für erneuerbare Lösungen

Die BayWa, die ihren Hauptsitz in München hat, erklärte, dass die starke Nachfrage nach erneuerbaren Energie-Produkten maßgeblich dazu beigetragen hat, ihre Gewinn-Prognose für das Gesamtjahr von 400 auf 450 Millionen Euro anzuheben. Die veränderte Energielandschaft in der ersten Jahreshälfte 2022 seit Anfang des Ukraine-Kriegs hat zu den besseren Ertragsaussichten sicherlich beigetragen.    

Im letzten Jahrzehnt hat die BayWa, die in mehr als 50 Ländern tätig ist, ihre Aktivitäten in erneuerbaren Energien rasch ausgebaut und dabei einen starken Schwerpunkt auf die weitere Betriebsführung und den Verkauf der Projekte nach deren Realisierung gelegt.

Schwimmende Vorteile

Die schwimmenden Solaranlagen bieten einige Vorteile gegenüber der auf dem Boden montierten, in Deutschland geläufigeren Panelreihen. Dazu gehören eine einfachere Installation, höhere potenzielle Erträge aufgrund des Wasserkühlungseffekts und niedrigere Betriebs- und Wartungskosten.

Die Niederlande haben bereits eine beträchtliche Anzahl solcher schwimmenden „Zonnenparks“ errichtet, während Deutschland, das sich bei den erneuerbaren Energien bisher eher auf Windturbinen und landgestützte Photovoltaikanlagen konzentriert hat, erst jetzt richtig in Fahrt kommt. 

Siebren Zijlstra, CFO von GroenLeven, schwärmte, dass der Solarpark "die Umsetzung des (EU- und niederländischen) Klimaabkommens ist. Einerseits gibt es die doppelte Funktion der Kombination von sanitärem Warmwasser und Sonnenkollektoren mit Respekt für die Ökologie, andererseits gibt es das lokale Eigentum."

Einen spannenden Dokumentarfilm über das Projekt können Sie sich hier ansehen (Niederländisch). 

Text: Jeremy Gray
Quellen: BayWa, Groenleven, eigene Recherche
Photo: Copyright BayWa r.e.