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Kaufkraft in den Niederlanden soll 2024 stark ansteigen

27.02.2024

Prognosen sprechen 2024 von einem Aufschwung, bei dem die niederländische Kaufkraft stark ansteigen soll, um 2,7 Prozent. Ein Trend, der sich auch positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirken wird. Das niederländische Centraal Planbureau (CPB), ein unabhängiges Forschungsinstitut der Wirtschaftspolitik, erklärt, dass die Kaufkraft 2024 so zunehmen wird, dass der Verlust, eingeleitet durch den Krieg in der Ukraine und steigende Energiepreise, bis zum Jahresende fast überwunden sein wird. Darüber hinaus spricht es von einem Rückgang der Armut und einer sinkenden Inflation.

Somit wäre dem jahrelangen Rückgang der Kaufkraft in den Niederlanden ein Ende gesetzt und gar eine Umkehr des Trends zu beobachten. Denn, die niederländische Kaufkraft befindet sich 2024 wieder im Aufwind. Während 2022 und 2023 das allgemeine Preisniveau kräftig anstieg, hinkten die Löhne deutlich hinterher. Zunächst verteuerten sich Energie, bald folgten weitere Konsumgüter. Das führte zu einem Kaufkraftschwund von drei Prozent. Nun aber rechnet das CPB mit einem Anstieg von 2,7 Prozent und mit einer Begrenzung der Inflation auf 2,9 Prozent. Ausschlaggebend dafür seien die Lohnerhöhungen, die in Tarifversträgen neu ausgehandelt wurden, in Kombination mit einer sinkenden Inflation.

Ein optimistischer Ausblick

Ähnlich optimistisch blickt die Behörde auf das Wirtschaftswachstum für die Niederlande – 1,1 Prozent Wachstum im Jahr 2024 und 1,6 Prozent im kommenden Jahr – und liegt damit deutlich über den Prognosen der niederländischen Zentralbank und der OECD.  Denn diese Organisationen prognostizieren für das laufende Jahr zwischen 0,3 Prozent und 0,7 Prozent Wachstum. Das CPB hingegen argumentiert, dass seine optimistische Schätzung auf dem nötigen Know-How über die Funktionsweise der niederländischen Steuersysteme und den neusten Daten des Statistikamtes basieren.

Vorkrisenniveau in Sicht

Das Planbureau geht davon aus, dass die mediale Kaufkraft bis zum Ende des Jahres einen halben Prozentpunkt unter dem Niveau von 2021, dem letzten Jahr vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine, liegt. 2021 beeinflussten Ukrainekrieg, Energiekrise und politische Unsicherheiten in vielen Ländern Europas Wirtschaft und Kaufkraft der Konsumenten negativ – auch in den Niederlanden. Nun verbessere sich besonders die Lage der Geringverdiener – bedingt durch eine Kombination von staatlichen Maßnahmen wie höheren Sozialleistungen und Zulagen - und stieg seit 2021 um 4,6 Prozent. Allgemein war unter der Rutte-Regierung ein Rückgang der Armut zu verzeichnen.

Politische Relevanz

Die jüngsten Schätzungen der CPB, könnten auch für die anstehenden Koalitionsgespräche von Bedeutung sein, die sich nach der Wahl im November vergangenen Jahres als Herausforderung begreifen lassen.

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