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Webinar: Health in den Niederlanden
Veranstaltungs-Sprache(n)
Diese Veranstaltung ist für Unternehmen, die im medizinischen Bereich tätig sind, kostenlos.
Beginn
15.02.2022 · 16:00
Ende
15.02.2022 · 17:00

Markttrends und Absatzmöglichkeiten

Eine alternde Bevölkerung, Fachkräftemangel und steigende Kosten - damit sehen sich zahlreiche Länder in Europa konfrontiert, einschließlich Deutschland und die Niederlande. Warum also nicht über Grenzen hinweg zusammenarbeiten und Innovationen aus dem Ausland fördern? Welche Möglichkeiten die Gesundheitsbranche in den Niederlanden bietet und wie der Markteintritt gelingen kann, erfuhren die Teilnehmer*innen im Rahmen des Webinars „Health in den Niederlanden“ am 15.02.2022. 

 

 

„Wie groß das Interesse an diesem Thema ist, zeigt die große Anzahl an Anmeldungen“, damit begrüßte Kai Esther Feldman, Exportberaterin bei der DNHK, die Teilnehmer*innen zu der rund einstündigen Online-Veranstaltung. Inhaltlich begann das Webinar mit einer Einführung in den niederländischen Gesundheitsmarkt durch Heerd Jan Hoogeveen, Gründer des Beratungsunternehmens Branch Unlimited.  

Zunächst erklärte er, was die Niederlande so attraktiv für ausländische Unternehmen macht. „Die Niederlande sind das Tor zu Europa und zum Rest der Welt. Wir verfügen über eine hervorragende Infrastruktur, nicht nur innerhalb des Landes, sondern auch zu unseren Nachbarländern“, so Hoogeveen. „Außerdem sind die Niederländer*innen gut ausgebildet, offen für Innovationen sowie neue Technologien und verfügen über hervorragende Englischkenntnisse.“ 

Das niederländische Gesundheitssystem 

Weiter ging es mit einem Überblick über das niederländische Gesundheitssystem, was sich vom Aufbau her doch deutlich vom Deutschen unterscheidet. In den Niederlanden besteht die allgemeine Auffassung, dass gesundheitliche Beschwerden zunächst selbst behandelt werden, der Gang zum Arzt erfolgt zurückhaltender als in Deutschland. Außerdem hat der Huisarts (Hausarzt) in den Niederlanden eine sehr wichtige Rolle und kanalisiert den Zugang zum Facharzt.  

Ausblick: Trends im Gesundheitssektor 

Die Zunahme von chronischen Krankheiten, ein Fachkräftemangel und steigende Kosten – all das sind Probleme, mit denen sich die Gesundheitssektoren in beiden Ländern schon jetzt konfrontiert sehen und die in der Zukunft weiter stark zunehmen werden. Um diese Herausforderungen zu bewältigen sind innovative Lösungen erforderlich, „vor allem digitale“, fügt Hoogeveen hinzu.  

Der niederländische Staat beschäftigt sich daher intensiv mit der Förderung innovativer Produkte, die bei der Vorbeugung von (chronischen) Krankheiten helfen und so das Gesundheitssystem entlasten können. „Die Möglichkeiten der Augmented Reality, Virtual Reality, Mixed Reality und Artificial Intelligence rücken immer mehr in den Fokus des Gesundheitssektors. Damit auch die Akzeptanz für solche Technologien in der Bevölkerung zunimmt, müssen sich zunächst die Rahmenbedingungen verbessern, vor allem im Bezug auf Datenschutz. Insgesamt bietet der Bereich E-Health jedoch große Chancen für deutsche Unternehmen“, so Hoogeveen weiter.

Hürden beim Markteintritt in den Niederlanden 

Bis neue Produkte von niederländischen Krankenkassen in die Leistungen aufgenommen und die Anwendung erstattet wird, müssen sie in der Regel erst mehrere Phasen des Testens, der Zertifizierung und der Nutzung von zunächst einzelnen Anbietern durchlaufen.  

Darüber hinaus gestaltet sich auch die Suche nach niederländischen Geschäftspartnern häufig schwierig. Trotz der geografischen Nähe unterscheidet sich die Business Culture teils stark. Sebastian Lehmann, Geschäftsführer der Firma Raguse, bestätigt: „In Deutschland arbeiten wir erfolgreich mit Kaltakquise. Das hat in den Niederlanden so für uns nicht funktioniert, es war schwierig mit passenden Betrieben in Kontakt zu kommen“. Hier empfiehlt es sich, die Absatzexperten der Deutsch-Niederländischen Handelskammer oder lokale Beratungsunternehmen wie Branch Unlimited zu kontaktieren, die einen guten Überblick über potenzielle Geschäftspartner in den Niederlanden haben. 

Niederländische Business Culture 

„Die Niederländer*innen legen viel Wert auf zwischenmenschliche Beziehungen und gegenseitiges Vertrauen. „Man sollte so häufig wie möglich mit niederländischen Partnern koffie trinken gehen“, rät Heerd Jan Hoogeveen den Teilnehmer*innen schmunzelnd. 

„Die Niederlande sind ein sehr netzwerkaffines Land“, stimmt auch Kilian Gobiet von der Firma IEM GmbH zu, die bereits seit einigen Jahren in den Niederlanden aktiv ist. „Referenzen spielen für niederländische Partnerunternehmen eine große Rolle. Wenn man auf erfolgreiche Projekte verweisen kann, wie beispielsweise die Zusammenarbeit mit niederländischen Universitätskliniken, hat man einen großen Vorteil“.  

Darüber hinaus seien die Niederländer in ihrer Kommunikation sehr direkt. „Man kann also ehrliches Feedback zu seinem Produkt erwarten“, meint der Branch Unlimited Gründer Hoogeveen. „Gleichzeitig sollte man aber auch von Anfang an seine Erwartungen klar an den niederländischen Partner kommunizieren und von der typisch deutschen Diplomatie absehen“, schließt sich Gobiet an. 

Tipps für die Geschäftspartnersuche im Gesundheitssektor 

Klaas Jan Bolt, Partner bei Branch Unlimited rät Unternehmen, die den Markteintritt in den Niederlanden planen, sich Zeit zu nehmen und geduldig zu bleiben. „Viele Unternehmen unterschätzen die Zeit, die es benötigt, einen lokalen Geschäftspartner zu finden und schließlich ein Geschäft zu machen. Der ganze Prozess kann, abhängig vom Produkt, bis zu zwei Jahre dauern. Doch es lohnt sich. Denn gute Geschäftsbeziehungen bilden die Basis für diesen interessanten Markt“. 

Nach einem erkenntnisreichen Erfahrungsaustausch der Teilnehmer*innen und der durchweg positiven Resonanz, sind sich alle sicher, dass zukünftig noch zahlreiche weitere Webinare zum Thema Health in den Niederlanden folgen sollten.  

Wenn Sie Fragen zu den Möglichkeiten auf dem niederländischen Gesundheitsmarkt haben, wenden Sie sich bitte an Kai Esther Feldmann.

Kai Esther Feldmann

Kai Esther Feldmann

Absatzberatung/
Leiterin Repräsentanz Frankfurt am Main

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